Workshop: "Dresden im Mittelalter"

Die Kreuzkirche

Die Nikolaikirche wurde vermutlich schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts gebaut. Sie stand an einer wichtigen Handelsstraße, direkt neben der Stadtmauer und dem Markt. Die Kaufleute der Stadt, die damals schon sehr reich waren, bauten sie als ihre eigene Kirche. Sie widmeten sie dem Heiligen Nikolaus, der als Schutzpatron der Händler galt.

Im Jahr 1234 schenkte Constantia von Österreich, die Frau des Landesherrn, der Nikolaikirche ein Stück vom Kreuz Jesu. Dafür baute man an der Kirche eine kleine Kapelle. Weil immer mehr Menschen dieses heilige Stück sehen wollten, kamen viele Besucher in die Kirche. So wurde die Kirche schließlich nach diesem besonderen Geschenk benannt.

Das (alte) Rathaus

Der nördliche Teil des Altmarkts war das wirtschaftliche Zentrum von Dresden. Hier gab es Werkstätten von Tuchmachern, Schuhmachern, Gerbern, Bäckern und Fleischern. Der Rat der Stadt, bestehend aus Ratsmännern, Schöffen und dem Bürgermeister, hatte hier seinen Sitz.

Die Häuser in diesem Bereich waren anfangs einfache Holzbauten, die leicht Feuer fangen konnten. 1491 zerstörte ein großer Brand einen Großteil der Stadt, nur die Marienapotheke am Altmarkt blieb verschont. Nach diesem Ereignis wurden Anreize geschaffen, um den Bau von steinernen Häusern zu fördern. Nur arme Menschen konnten sich das nicht leisten.

Das Franziskanerkloster

Um 1250, als Dresden noch eine junge Stadt war, ließen sich Mönche des Bettelordens der Franziskaner am damaligen Stadtrand nieder. Diese einfachen Mönche, auch Barfüßer genannt, errichteten ein Kloster mit einer schlichten Kirche. Neben der Kirche entstanden Wohn- und Wirtschaftsgebäude, in denen die Mönche lebten und arbeiteten. Ein Klostergarten, der an die westliche Stadtmauer grenzte, rundete das Ensemble ab.

Die Klosterkirche, die später zur Sophienkirche wurde, war zunächst ein bescheidener Bau. Sie diente nicht nur den Mönchen zur Andacht, sondern auch den Bewohnern der umliegenden Stadtteile als Ort der Besinnung und des Gebets. Die Franziskaner waren bekannt für ihre karitative Tätigkeit und halfen den Armen und Kranken in der Stadt.

Das Kloster der Franziskaner war ein wichtiger Bestandteil der mittelalterlichen Stadtlandschaft Dresdens. Es prägte das Erscheinungsbild des westlichen Stadtrandes und war ein Zentrum des religiösen Lebens. Heute erinnert der DenkRaum Sophienkirche an diese bewegte Geschichte.

Die Burg des Landesherrn

Im Mittelalter war die markgräfliche Burg das wichtigste Gebäude in Dresden. Sie stand direkt an der Elbe und war wie ein Tor zur Stadt. Der Landesherr und seine Familie wohnten dort und von dort aus wurde die Stadt regiert. Die Burg war aber nicht nur ein schönes Schloss, sondern auch eine Festung. Sie hatte dicke Mauern und hohe Türme, um die Stadt vor Feinden zu schützen. Der stärkste Teil der Burg war der Hausmannsturm. Von dort aus konnten die Wächter alles überblicken.

Die steinerne Elbbrücke

Die erste Steinbrücke in Dresden war ein beeindruckendes Bauwerk des Mittelalters. Mit ihren 25 Pfeilern und 24 Bögen sowie einer Länge von 561 Metern war sie eine der größten Steinbrücken ihrer Zeit. Die Konstruktion mit Zugbrücken und einer hölzernen Brückenöffnung diente der Verteidigung der Stadt.

Die genaue Bauzeit ist umstritten, aber man geht von einer Spanne zwischen 1169 und 1222 aus. Der Bau einer solchen Brücke war eine technische Meisterleistung und erforderte den Einsatz von Buckelquadern und speziellen Bogenkonstruktionen. Reste der alten Brücke sind noch heute erhalten und geben uns einen Einblick in die Baukunst des Mittelalters.

Die Tore zur Stadt

Das Wilsdruffer Tor Im Westen der Stadt befand sich das Wilsdruffer Tor, das den Zugang zur gleichnamigen Straße bot (bereits um 1396 als Wilandsgasse erwähnt). Heute steht an dieser Stelle, am Postplatz, eine moderne Konstruktion, die an das historische Tor erinnert. Das Wilsdruffer Tor markierte den Beginn der Straße, die zur Stadt Wilsdruff führte.

Das Elbtor Nördlich der Stadt, direkt am Ufer der Elbe, lag das Elbtor. Es war mit einem viereckigen Turm ausgestattet und bot Zugang zu den Kasematten, unterirdischen Gängen und Räumen, die zur Verteidigung der Stadt dienten. In den Jahren 1530 bis 1535 wurde das Elbtor zum Georgenbau umgebaut, einem repräsentativen Gebäude, das heute noch einen Teil der Dresdner Altstadt bildet.

Das Frauentor Im Osten der Stadt befand sich das Frauentor. Es lag in der Nähe des späteren Neumarkts. Heute sind noch Reste der alten Stadtmauer mit dem Frauentor in der Tiefgarage unter dem Neumarkt erhalten. Durch das Frauentor gelangte man in den östlichen Teil der Stadt.

Das Seetor Südlich der Stadt, am Ende der Seestraße, befand sich das Seetor. Es lag zwischen dem Altmarkt und dem heutigen Kaufhaus Karstadt. An dieser Stelle befindet sich heute eine moderne Installation namens "Trichter", die an das historische Tor erinnert. Das Seetor ermöglichte den Zugang zur Stadt von Süden her.

Die (alte) Frauenkirche

Die ursprüngliche Frauenkirche war ein einfacher Bau aus Stein, der außerhalb der Stadtmauern von Dresden lag, er war am besten über das Frauentor zu erreichen. Der Name der Kirche lautete ursprünglich "Kirche Unserer Lieben Frau" und bezieht sich auf die Jungfrau Maria.

Die Frauenkirche und ihr Kirchhof dienten für den Adel und das gehobene Bürgertum Dresdens als Begräbnisstätte und hatten daher eine ganz besondere Stellung in der Dresdner Gesellschaft.